19. August 2017 | 12:31 Uhr

Salzburg Unwetter © APA/WOLFGANG MOSER FMT-PICTURES

Windböen

Unwetter: Drei Verletzte durch fliegende Trümmerteile

Zwei Frauen wurden von Trümmern, Windschutzscheibe eines Wagens durchschlagen.

Bei den heftigen Sturmböen in der Nacht auf Samstag sind in der Stadt Salzburg drei Menschen verletzt worden. In der Altstadt lösten sich Gerüstteile. Zwei Frauen wurden von Trümmern getroffen und erlitten Rissquetschwunden im Gesicht. Im Stadtteil Wals wurde eine Plexiglasscheibe auf die Westautobahn geweht. Sie durchschlug die Windschutzscheibe eines 19-jährigen Lenkers.
 
 
Die beiden Frauen hielten sich am sogenannten Kranzlmarkt auf, wie die Polizei in einer Presseaussendung mitteilte. Der herabfallende Aluminiumrahmen mit Holzplatte traf die beiden und sorgte auch für eine offene Wunde im Bereich des rechten Oberarmes. Sie wurden vom Roten Kreuz in das Unfallkrankenhaus Salzburg verbracht. Weitere Ermittlungen mussten noch durchgeführt werden.
 

Orkanartige Böen

Die orkanartigen Böen rissen auch bei einer Firma in Wals-Siezenheim mehrere Plexiglasscheiben aus der Verankerung. Eine Scheibe mit zwei mal einem Meter wurde Richtung Westautobahn verweht. Der 19-jährige Lenker war auf dem rechten Fahrstreifen unterwegs und konnte sein Fahrzeug am Pannenstreifen anhalten. Durch die Splitter der Windschutzscheibe verletzte sich der junge Mann im Bereich der Augen. Der verständigte Vater brachte seinen Sohn in das Landeskrankenhaus.
 
Die Nacht war für die Rettungskräfte im gesamten Bundesland zudem sehr arbeitsreich: Zwischen Salzburg-Nord und Grenze Walserberg waren mehrere Bäume entwurzelt, die mindestens zwei Lärmschutzwände beschädigten. Die auf den Pannenstreifen und auf den rechten Fahrstreifen ragenden Bäume wurden von Bediensteten der Autobahnmeisterei zersägt und entfernt. Der Pannenstreifen wurde mit Hilfe eines Schneepfluges gereinigt.
 
Im Flachgau und Tennengau waren die rund 1.200 Kameraden hauptsächlich damit beschäftigt, umgestürzte Bäume von Straßen, Häuser und Autos zu entfernen. Zahlreiche Dächer mussten provisorisch abgedichtet werden. 364 Einsätze wurden laut Information des Landesfeuerwehrkommando von den 43 Feuerwehren bis in die Morgenstunden abgearbeitet.
 

Notfälle am Wasser

Die Böen sorgten auch zu Wasser für Notfälle: Die Wasserrettung Wallersee musste viele Segelboote sichern und ans Ufer schleppen, die von ihrer Verankerung losgerissen im See trieben.
 
Am Mondsee (oö. Bezirk Vöcklabruck) wurden fünf Personen von der Wasserrettung von einem im Schlamm festgelaufenen Boot gerettet. In der Nacht konnte der Kahn nicht mehr geborgen werden, diese Bergungsaktion wird heute durchgeführt.