27. Februar 2017 | 11:54 Uhr

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Niederösterreich

Tierschützer machen gegen Fischotter-Tötungen mobil

WWF und Vier Pfoten fordern in einer Petition das sofortige Aus für die Abschusspläne.

WWF und Vier Pfoten machen gegen Fischotter-Tötungen in Niederösterreich mobil. Sie kritisieren einen "Kniefall" von Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) und fordern in einer Petition die sofortige Rücknahme der Abschusspläne. Unter www.wwf.at/fischotter-petition sind alle Tierfreunde Österreichs zur Unterstützung eingeladen.

Dass 40 geschützte Fischotter zum Abschuss freigeben werden, sei nur durch eine Ausnahmegenehmigung möglich, die Pernkopf "zugunsten von Hobbyfischern und Teichwirten erlassen hat", teilten WWF und Vier Pfoten am Montag in einer Aussendung mit. Der Landesrat "positioniert sich damit klar gegen den Artenschutz und den Tierschutz", betonte Christian Pichler vom WWF. "Aus Tierschutzsicht ist der Abschuss der Fischotter höchst problematisch", hielt Indra Kley von Vier Pfoten fest.

"Paarungen können beim Otter das ganze Jahr über erfolgen, das heißt, dass zu jeder Zeit Jungtiere da sein können. Wird nun eine säugende Fischotter-Mutter 'entnommen', kann nicht ausgeschlossen werden, dass sie nicht mehr zu ihren Jungen zurückkehrt. Die Jungtiere würden in diesem Fall elendig in ihrem Nest verenden", sagte Kley weiter.

Aus WWF-Sicht kann die Wiederkehr des Fischotters als großer Naturschutzerfolg gewertet werden. Noch würden die flinken Schwimmer besonderen Schutz durch die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU genießen. "Nur dank des strengen Schutzes konnte sich der Fischotter in den letzten Jahrzehnten selbst wieder verbreiten und erholt sich auch in Österreich gerade", erläuterte Pichler. Neben Oberösterreich, dem Burgenland, Steiermark und Kärnten sind auch in Niederösterreich wieder teilweise tragfähige Bestände vorhanden. Noch sei der Westen Österreichs aber nicht wiederbesiedelt und Fischotter stehe dort nach wie vor auf der Roten Liste.