13. Jänner 2017 | 09:21 Uhr

Schnee auf Straße © TZ ÖSTERREICH

Tief Egon

Sturmtief "Egon" stürzte Europa ins Winterchaos

Schneewalze bringt  einen halben Meter Neuschnee

Mit der Kaltfront von Tief "Egon" sinken die Temperaturen ab Freitag verbreitet wieder unter den Gefrierpunkt, und von Vorarlberg bis Niederösterreich fällt wieder Schnee. In Summe kommen bis Sonntag zwischen 20 und 50 Zentimeter Neuschnee dazu - etwas mehr sogar am Arlberg (bis zu 80 Zentimeter) und in den Salzburger Tauern (bis zu 60 Zentimeter). In Kärnten gab es aufgrund des Schneefalls bereits mehrere Unfälle.Den ganzen Freitag über ist es auf Kärntens Straßen wegen des starken Schneefalls zu Behinderungen und auch zu mehreren Verkehrsunfällen gekommen. Mitten in Lavamünd (Bezirk Wolfsberg) kam ein Lkw von der Straße ab und zog eine Spur der Verwüstung durch den Ort. Auf den Autobahnen gab es Staus: Die Südautobahn (A2) musste sogar kurzzeitig gesperrt werden.

Eisregen war die Ursache für den folgenschwersten Unfall in Lavamünd, sagte ein Polizeibeamter auf APA-Anfrage: "Der Lenker hatte noch gar keine Schneefahrbahn, es war aber sehr glatt." Mitten im Ort war der Lenker des Fahrzeuges aus Slowenien ins Schleudern gekommen, streifte zuerst ein Haus, dann eine Kirche und rammte auf einer Kreuzung den Pkw einer Frau, die zum Linksabbiegen stehengeblieben war. "Der Lkw hat das Auto rund 40 Meter mitgeschleift", so der Polizist. Am Ende der Fahrt touchierte das Schwerfahrzeug ein weiteres Haus und vier geparkte Autos. Sowohl die Autolenkerin als auch der Lenker des Lkw wurden verletzt.

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Zahlreiche Unfälle

Auch in anderen Teilen Kärntens war es wegen der glatten Fahrbahn zu Unfällen gekommen. In Straßburg (Bezirk St. Veit) kam ein 60-jähriger Paketzusteller mit seinem Klein-Lkw von der Straße ab und überschlug sich, er wurde verletzt ins Krankenhaus Friesach gebracht. Ebenfalls wegen Schneeglätte kamen eine 26-jährige Angestellte im Bezirk Völkermarkt und eine 46-jährige Arbeiterin im Bezirk Hermagor von der Straße ab. Die beiden Lenkerinnen und der 14-jährige Sohn der 46-Jährigen wurden verletzt.

Wegen hängen gebliebener Lkw kam es am Freitag immer wieder zu Behinderungen auf den Autobahnen, teilte der ÖAMTC mit. Die Südautobahn musste zum Mittag in Richtung Graz sogar gesperrt werden, nach rund eineinhalb Stunden wurde die Sperre wieder aufgehoben. Nach einem Lkw-Unfall auf der Karawankenautobahn (A11) kam am Nachmittag zu einem Stau, ebenfalls am Nachmittag musste ein Abschnitt der Gailtalstraße wegen hängen gebliebener Lkw für kurze Zeit gesperrt werden.

 Auf höhergelegenen Straßen in ganz Kärnten wurde schon in der Früh Kettenpflicht verhängt, diese blieb bis zum Abend aufrecht. Am Samstag soll sich das Wetter wieder beruhigen, es soll nur mehr vereinzelt schneien.
 

Die Prognose im Detail:

Freitag
Im Bergland und auch südlich des Alpenhauptkammes ist der Himmel wolkenverhangen und dort schneit es immer wieder bei einer Schneefallgrenze zwischen tiefen Lagen und 600 Meter Seehöhe. Weiter im Norden wechseln hingegen kurze sonnige Phasen mit ein paar dichteren Wolken. Während es im Alpenvorland zeitweise schneit, bleibt es in den Landesteilen nördlich der Donau weitgehend trocken. Der Wind weht schwach bis mäßig, im Osten und auf den Bergen teils lebhaft aus West. Frühtemperaturen minus 7 bis plus 2 Grad. Tageshöchsttemperaturen minus 1 bis plus 5 Grad.

Neuschnee-Prognose für Freitag:
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Samstag
Das Wolkenband einer Kaltfront liegt am Samstag über und nördlich des Alpenhauptkammes. Damit dominieren von Vorarlberg über Salzburg bis ins östliche Flachland oft dichte Wolken und es schneit zumindest örtlich. Der meiste Schnee fällt jedoch in den Staulagen alpennordseitig. Im Osten lässt hingegen nachmittags der Schneefall nach und mitunter zeigt sich noch die Sonne. Wetterbegünstigt sind die Landesteile im Süden und Südosten. Hier scheint neben nur einigen dichteren Wolken häufig die Sonne. Der Wind weht im Süden schwach, sonst mäßig bis lebhaft aus westlichen Richtungen. In der Früh zeigt das Thermometer minus 10 bis plus 1 Grad. Die Tageshöchsttemperaturen sind mit minus 3 bis plus 5 Grad erreicht.

Neuschnee-Prognose für Samstag:
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Sonntag
Von Vorarlberg bis Salzburg sowie in Osttirol und Oberkärnten muss sich die Sonne den Himmel oft mit dichten Wolken teilen. Örtlich schneit es, vor allem in Vorarlberg und Tirol. Weiter im Osten präsentiert sich das Wetter hingegen meist sonnig und trocken. Nur vereinzelt zieren ein paar dichtere Wolken den Himmel. Der Wind kommt aus West bis Nordwest und weht schwach bis mäßig. Von minus 12 bis minus 1 Grad in der Früh steigen die Temperaturen bis zum frühen Nachmittag auf minus 5 bis plus 3 Grad.

 

15.30 Uhr: Danke fürs Mitlesen!
Damit verabschieden wir uns für heute von unserem Wetter-Ticker

15.15 Uhr: Kälte - Vatikan öffnet Kirche nachts für Obdachlose
Vatikan hat angesichts der niedrigen Temperaturen in Rom beschlossen, eine ihrer Kirchen in Rom nachts Obdachlosen zu öffnen. Bedürftige können in der Kirche San Calisto im römischen Viertel Trastevere übernachten, teilte der Vatikan mit. Die Kirche steht im Besitz des Heiligen Stuhls.

Circa 30 Obdachlose sollen in der Kirche übernachten. Sie können in einer naheliegenden Armenküche speisen. Für die Unterkunft in der Kirche sorgen ehrenamtliche Helfer der katholischen Organisation Sant ́Egidio.


13.15 Uhr: Über 330.000 Haushalte in Frankreich ohne Strom
Wegen des Sturmtiefs "Egon" ist in über 330.000 Haushalten in Frankreich der Strom ausgefallen. Betroffen waren vor allem die nördlichen Regionen Normandie und Picardie, wie der Netzbetreiber Enedis am Freitag mitteilte. Heftige Winde fegten mit Geschwindigkeiten von teilweise mehr als 130 Stundenkilometern über das Land, entwurzelten Bäume, rissen Stromkabel herunter und beschädigten Dächer.

In Südfrankreich wurde eine Frau von einem Baum erschlagen. Tausende Feuerwehrleute und Techniker rückten zu zahlreichen Einsätzen aus. Am Freitagmorgen waren noch 200.000 Haushalte ohne Strom, wie Enedis mitteilte. Von dem Wintersturm waren weite Teile Frankreichs betroffen.

 

12.45 Uhr: Aktueller Unwetter-Radar
Vor allem der Süd-Osten bekommt derzeit die Weiße Pracht ab.
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12.30 Uhr: Kärnten tief eingeschneit
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(c) Raunig
 

11.45 Uhr: Schneeräumungs-Dienst im Dauereinsatz
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(c) Raunig
 

11:41 Uhr: Süden bereits tief winterlich - und gefährlich
In Kärnten beginnt es bereits ergiebig zu schneien. Glatte Straßen sorgen bereits für die ersten Verkehrsunfälle.

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(c)Raunig
 

11:40 Uhr: Schnee in Graz
Der Grazer Hauptplatz ist bereits angezuckert.
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10.50 Uhr: Leichter Schneefall in Kärnten
Bislang leichter Schneefall in Kärnten. Im Laufe des Nachmittags kann der Schneefall aber durchaus ergiebig werden.

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10.43 Uhr: Ergiebige Schnee-Schauer im Süden
Wie unser aktueller Schnee-Radar zeigt, darf sich vor allem der Süden auf die Weiße Pracht einstellen.

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10.17 Uhr: Züge und Fähren in der Schweiz lahmgelegt
Sturmtief "Egon" hat in der Schweiz teilweise den Verkehr lahmgelegt. In der Region Basel fielen Züge aus, am Bodensee Fähren, wie die Schweizer Bahnen am Freitag mitteilten. Die Windböen erreichten in Cressier 50 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Bern Geschwindigkeiten von 117 Kilometern in der Stunde, berichtete der Wetterdienst MeteoGroup.

Auf dem 2.500 Meter hohen Säntis 50 Kilometer Luftlinie westlich von Zürich erreichte der Wind mit 154 Kilometern in der Stunde Orkanstärke. Auf der Autobahn Richtung Basel krachten hinter dem Tunnel Eich nördlich von Luzern zehn Autos ineinander. Ein Mensch wurde nach ersten Angaben der Polizei leicht verletzt.

Die Schweizer Bahn musste einige Strecken wegen der Unwetter schließen, darunter bei Montreux am Genfer See und bei Weissbad südlich des Bodensees. Auf dem See selbst wurde der Fährdienst von Romanshorn nach Friedrichshafen wegen Unwettern eingestellt. Bei Kriens nahe dem Vierwaldstättersee fiel eine Luftseilbahn wegen starker Winde aus. Am Gotthard-Tunnel behinderte Schneefall den Verkehr in beiden Richtungen.


10.08 Uhr: Aktueller Sturm-Radar

 

9.50 Uhr: Chaos in Deutschland - Sturm am Weg zu uns
Tief "Egon" sorgt für Chaos in Deutschland. Umgestürzte Lkws und umgeknickte Bäume sowie zahlreiche Stromausfälle sind das Ergebnis des Sturms. Das Tief zieht jetzt Richtung Süden und erreicht in den nächsten Stunden Österreich. Vor allem Niederösterreich und Wien könnten von "Egon" betroffen werden sein.
 

09.42 Uhr: Stromausfall in Teilen Bayerns
Sturmtief "Egon" hat am Freitag in Bayern in Mittelfranken und Unterfranken zu Stromausfällen geführt. In den Landkreisen Fürth, Nürnberger Land und Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim beschädigten umgestürzte Bäume oder abgebrochene Äste Stromleitungen. Zudem bleibt auch die Lawinenlage in den deutschen Alpen angespannt.

Zahlreiche Haushalte seien von den Störungen durch das Sturmtief betroffen, teilte der Energieversorger N-Ergie mit. Auch im Landkreis Aschaffenburg waren mehrere Ortschaften zunächst ohne Strom.

Oberhalb der Waldgrenze herrsche weiterhin in Bayern erhebliche Lawinengefahr und damit die dritte der fünf Warnstufen, teilte der Lawinenwarndienst am Freitag
 

09.29 Uhr: Willkommen zum oe24.at-LIVETICKER
Österreich versinkt heute in Schnee. Zu verdanken haben wir es Tief "Egon", das jetzt wieder für Temperaturen um den Gefrierpunkt sorgt.