02. Dezember 2016 | 23:11 Uhr

LKW Sturm © APA/FF-WR-NEUDORF.AT/BIEGLER

Feuerwehren im Dauereinsatz

Sturm wütete mit 122 km/h

In der vergangenen Nacht gönnte der Sturm der Feuerwehr keine Verschnaufpause.

In der Nacht auf Freitag haben starke Boen vor allem in Niederösterreich und im Burgenland massive Schäden angerichtet. Die heftig wütende Sturm entwurzelten Bäume, deckten etliche Dächer ab und warfen sogar eine Mauer um. Auch auf den Bahnstrecken kam es zu Verzögerungen, da etliche Oberleitungen beschädigt wurden.

Auf der B 17 drohte ein Baugerüst umzustürzen

Baden. Seit Mitternacht mussten die Feuerwehren in Niederösterreich zu insgesamt 210 Sturmeinsätzen ausrücken. Vor allem die Bezirke Neunkirchen, Baden und Mödling waren stark betroffen. In Wiener Neudorf etwa hatten sich bei einem Baugerüst in mehr als 20 Metern Höhe mehrere Elemente gelöst. Weil das Gerüst drohte auf die Fahrbahn zu stürzen, wurde es letztendlich abgeseilt. Die B 17 musste vorübergehend gesperrt werden.

Im Raum Baden kam es zu 60 Einsätzen. In Kottingbrunn hatten sich etliche Dächer gelöst und mussten wieder fixiert werden.

Sogar ein Trampolin machte sich selbstständig

Neunkirchen. In Neunkirchen etwa wurde eine 20 Meter hohe Fichte entwurzelt und stürzte auf ein Einfamilienhaus. In Ternitz stürzte ein weiterer Baum auf zwei geparkte Autos. Sogar ein Trampolin machte sich selbstständig und landete auf einem weiteren Pkw. Laut der Feuerwehr wurden auch Plakatwände zu Boden gerissen und alles was nicht niet- und nagelfest war, flog durch die Luft. Spitzenreiter war Reichenau an der Rax: Auf der Bergstation erreichte der Sturm eine Windgeschwindigkeit von 122 km/h.

Darüber hinaus musste auch die Südbahnstrecke am Semmering unterbrochen werden. Etliche Bäume stürzten in die Oberleitung und beschädigten diese an mehreren Stellen. Zwischen Mürzzuschlag (Stmk.) und Gloggnitz musste ein Schienenersatzverkehr für Fernverkehrszüge eingerichtet werden. In der Folge kam es teils zu massiven Verzögerungen – der Zug von Rom nach Wien kam mit 140 Minuten Verspätung an.

Auch im Burgenland gönnte der Sturm den Einsatzkräften keine Verschnaufpause. In Tausdorf etwa stürzte eine Mauer um und beschädigte ein Carport. In St. Margareten wurden mehrere Gärten durch die starken Böen völlig verwüstet.