19. Jänner 2017 | 10:33 Uhr

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Situation heikel

So hoch ist die Lawinengefahr in Österreich

Die Hauptgefahr geht laut Experten von Altschneeproblem aus.

Die Lawinensituation in Österreich entspannt sich nur langsam. In den schneereichen Regionen ist am Donnerstag generell oberhalb der Waldgrenze mit erheblicher Lawinengefahr zu rechnen - also Stufe drei der fünfteiligen Gefahrenskala. Die Situation abseits gesicherter Pisten erfordere Erfahrung in der Lawinenbeurteilung, vorsichtige Routenwahl und defensives Verhalten, so die Lawinenexperten des Landes Vorarlberg.

In Tirol gehe die Hauptgefahr gehe von einem Altschneeproblem aus, das auch von Experten schwierig einzuschätzen sei. Gefahrenbereiche seien in schattigem Gelände oberhalb von etwa 1.900 Metern, in West- und Osthängen oberhalb von etwa 2.300 Metern und in Südhängen oberhalb von etwa 2.600 Metern zu finden.

Zudem ließen sich Schneebrettlawinen an schneearmen Stellen, auch im flachen Gelände auslösen und können für den Wintersportler gefährlich groß werden. Hochalpin, also oberhalb von etwa 3.000 Metern nimmt die Auslösewahrscheinlichkeit von Lawinen in bodennahen Schichten ab.

Hingegen nehme das Triebschneeproblem mit zunehmender Seehöhe zu. Es betrifft derzeit v.a. noch kammnahes, sehr steiles Gelände in größeren Höhen, so die Experten. Auf steilen Wiesenhängen müsse zudem in den schneereichen Regionen auf vereinzelte Gleitschneelawinen auf steilen Wiesenhängen geachtet werden.

In Salzburg wurde die Störanfälligkeit als hoch eingeschätzt, schon einzelne Wintersportler könnten Lawinen auslösen. Lawinen können auch spontan abgehen und auf tiefer liegende Schwachschichten durchschlagen. Die Lawinengefahr wurde in den Tauern, den Grasbergen und Nordalpen oberhalb von 1800 bis 2300 Meter als erheblich, in der Osterhorngruppe mäßig und in den Nockbergen bei deutlich weniger Schnee gering eingeschätzt.

In Kärnten wird die Lawinengefahr in den Hohen Tauern wegen der schwachen Bindung der Schichten von übereinander gelagertem Triebschnee oberhalb von rund 2000 Meter noch mit erheblich beurteilt. In den Karawanken habe sich die Schneedecke weiter stabilisieren können und eine Lawinenauslösung sei allgemein nur bei großer Zusatzbelastung möglich, so der Landeswarndienst.

In Ober- und Niederösterreich herrscht mäßige Lawinengefahr. Gleiches gilt für die Steiermark, nur in den Gurk- und Seetaler Alpen und im Randgebirge West ist die Lawinengefahr gering.