28. April 2016 | 09:12 Uhr

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Erste Bilanz

Schnee-Chaos: Schwere Schäden in der Steiermark

Feuerwehren verzeichneten 300 Einsätze - Millionenschaden bei Obstkulturen.

In der Steiermark waren Donnerstag früh nach den heftigen Schneefällen fast alle der über 6.000 betroffenen Haushalte wieder mit Strom versorgt, wie von den Energienetzen Steiermark mitgeteilt wurde. Auch die Verkehrssituation hatte sich entspannt, bis auf eine Landesstraße waren alle Verbindungen normal passierbar. Die Feuerwehren verzeichneten mindestens 300 Einsätze.

Arbeit der Monteure gefährlich
Rund 40 Haushalte waren in der Früh noch ohne elektrische Energie. "Es ist natürlich vieles im Moment provisorisch repariert, wir müssen in den nächsten Tagen noch viel Arbeit", sagte ein Sprecher. Die Arbeit für die Monteure, die bis 3.00 Uhr früh unterwegs gewesen waren, sei auch durch Schneeglätte und Eis gefährlich gewesen. Man rechne damit, dass die letzten Leitungen in den nächsten Stunden wieder instand gesetzt werden können. Betroffen waren vor allem die West- und Oststeiermark, hier hatten der schwere Nassschnee zahlreiche Bäume geknickt, diese wiederum waren auf Stromleitungen gestürzt.

300 Einsätze
Rund 180 steirische Feuerwehren verzeichneten laut dem Landesverband an die 300 Einsätze mit rund 800 Kräften. Beim Großteil der Einsätze waren Äste bzw. Bäume zu entfernen, die durch die Schneelast geknickt und auf die Straßen gefallen waren. Weiters waren Hagelnetze bei Obstkulturen von der Nassschneelast zu befreien sowie Fahrzeuge nach Unfällen zu bergen bzw. hängen gebliebene Pkw oder Lkw wieder flott zu machen. Mitunter gab es auch Alarmierungen zu schwereren Unfällen mit eingeklemmten Personen, sagte Sprecher Thomas Meier. Hauptbetroffen sind die Bereiche Deutschlandsberg, Feldbach, Graz-Umgebung, Leibnitz, Voitsberg und Weiz. Das Oberland blieb von flächendeckenden Auswirkungen der Kälte und des Neuschnees weitgehend verschont.

Millionenschäden
Am Donnerstag begann die Aufarbeitung der Schäden bzw. die Evaluierung des Schadensausmaßes. Betroffen war im Westen und Osten der Steiermark vor allem die Landwirtschaft und hier Obstkulturen. Agrarlandesrat Hans Seitinger (ÖVP) befürchtete Schäden in Höhe von zig Millionen Euro. Viele bäuerliche Betriebe stünden durch einen zu befürchtenden Ernteausfall wegen des Frosts und des schweren Neuschnees am Rande der Existenz.

Schneekettenpflicht für Lkw herrschte in der Früh noch auf der Niederalpl Landesstraße zwischen Wegscheid und Mürzsteg, Pkw kamen nur mit Winterbereifung weiter.